Theater Nikola Landshut e.V.

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Das Theater Nikola spielt als zweites Stück in dieser Spielzeit "Sonate für Witwe und Klavier"


Von Claudia Hagn
Zehn Jahre ist ihr Mann, der renommierte Komponist Alexander Altenburg, nun schon tot. Zehn Jahre, in denen sie sich nie von seinem Flügel trennen konnte - von dem, den er sicher mehr geliebt hat als sie, den er mehr gestreichelt hat, dem er mehr zugehört hat. Doch jetzt ist es soweit: Der Flügel soll weg. Zu diesem Zweck hat sich die Witwe einen Interessenten in ihr Zuhause eingeladen - der kommt dann auch vorbei und spielt ein wenig. Doch darum geht es eigentlich nicht im Stück "Sonate für Witwe und Klavier" von Josefina Vazquez Arco, das an diesem Samstagabend im Pfarrheim St. Nikola beim Theater Nikola Premiere hatte. Es geht vielmehr um die Lebensabrechnung einer Frau, die sich nach Jahren der Demütigung nichts mehr gefallen lassen will und dem recht stummen Klavierinteressenten in einer Tour de Force eine Stunde lang - im guten Sinne monologisierend - ihr Leben erzählt.
Eine rabenschwarze Komödie
Diesen Part hat in der rabenschwarzen Komödie des Theaters Nikola unter der Regie von Reinhart Hoffmann Gabi Butz übernommen. Und sie spielt sich im Lauf des Abends dermaßen in Rage, das man ihr jedes Wort glauben mag. Dabei arbeitet sie sich vom Zwiegespräch mit dem Flügel vor in die Erinnerungen an ihren Mann, die sie nach wie vor quälen. Man fühlt mit ihr, wenn sie von seinen Abenteuern mit jungen Gespielinnen erzählt, von seinen Lügen, ihrer Einsamkeit, vom Gefühl, sie stehe auf dem Abstellgleis, der Kinderlosigkeit, vertanen Chancen und dem goldenen Käfig, in dem sie eigentlich nie sein wollte.
Gabi Butz - seit 40 Jahren beim Theater Nikola - stemmt diesen Abend mit sehr viel Text ohne jegliche Hänger, mit einer immer gleichbleibenden Präsenz und Verve auf der Bühne. Ihr zur Seite steht Stefan Stoiber, der als Partner quasi nichts zu sagen, aber dafür umso mehr am Flügel zu spielen und zu singen hat. Passend zu den jeweiligen Erzählungen der Witwe bekommt das Publikum Lieder aus dem Film "Casablanca", aus dem Repertoire der klassischen Musik oder auch aus dem Musical "Cabaret" zu hören; quasi als untermalender Soundtrack zu den Erinnerungen der energischen Komponisten Frau.
Das alles trägt einen sehr kurzweiligen, knapp 70-minütigen Theaterabend, der zum Schluss hin noch einige Uberraschungen in sich birgt - was umso besser ist, weil sie der "Sonate für Witwe und Klavier" das gewisse Etwas am Ende verleihen.
Die Reaktionen auf die Premiere waren begeistert, viele "Bravorufe" und eine Zugabe bestätigten, dass auch kurze, knackige Stücke sich lohnen; fur das Publikum, aber auch für die Schauspieler.
Weitere Vorstellungen gibt es noch am 6., 11., 12. und 19. November, jeweils ab 20 Uhr im Pfarrheim St. Nikola an der NikolastraBe 41a.
Tickethotline
Karten sind online zu bestellen unter www.theater-nikola.de, zu kaufen bei Bucher Pustet und unter der Tickethotline 017711656782.

Stefan Stoiber am Flügel und Gabi Butz: Er spielt, sie erzählt - eine sehr gute Kombi für das Theater Nikola bei dieser Premiere
am Samstagabend im Pfarrheim St. Nikola. Foto: Claudia Hagn