Schon vor etwa 30 Jahren gab es mit dem Landshuter Laienspielkreis eine Zusammenarbeit der Theater Nikola und Konrad, die sich aber nach ein paar Jahren wieder auflöste. Nun wollen die drei Amateurtheater, die alle auf eine langjährige Tradition zurückblicken können, die Kooperation wieder aufleben lassen. Bei Kleinigkeiten habe man damit schon begonnen, etwa die Produktionen der anderen Gruppen in das eigene Programmheft aufzunehmen. Auch gemeinsame Fortbildungen sind angedacht. Und fur den 19. Dezember ist ein Theater-Stammtisch geplant. Aber das soll erst der Anfang sein. Reinhart Hoffman vom Theater Nikola denkt schon viel weiter: So bereiten die drei Gruppen eine Veranstaltung vor, die voraussichtlich im Juni kommenden Jahres stattfinden soll. Was genau, das ist noch geheim. Und spater? Toll wäre ein Amateurfestspiel, sagt Hoffmann. Aber das liegt noch in weiter Ferne.
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Mathias Paintner, Gerhard Daniel, Ludwig Götz, Petra Woidy-Kellner,
Dr. Florian Leitl, Reinhart Hoffmann und Karlheinz Attenkofer
(von links)(Foto: sp)
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Vorrangiges Ziel ist erst einmal, einen gemeinsamen Fundus zu gründen, aus dem sich alle drei Gruppen bedienen können, sei es bei Kostümen oder technischem Gerät. Dabei gibt es momentan aber ein großes Problem: Es fehlt ein passender Raum. Den Nikola-Fundus beherbergt zur Zeit das Pfarrheim, allerdings wurde dieser bei dem Hochwasser vergangenes Jahr stark in Mitleidenschaft gezogen.
Hofberg plagen existenzielle Nöte Das Hofberg-Theater ist bald "heimatlos", denn der Raum in dem ihr Bestand untergebracht ist, gehört derzeit noch der Stadt. Aber das Gebäude an der Edmund-Jörg-Straße ist zum Verkauf ausgeschrieben. Ein existenzielles Problem für die Gruppe, sagt Gerhard Daniel vom Theater Hofberg. Konrad hat momentan sogar gar keinen festen Ort; deren Bestand lagert bei verschiedenen Privatpersonen im Keller. Ein gemeinsamer Fundus würde die Situation der einzelnen Gruppen vielfach verbessern: Anstatt dass jede Gruppe alles selbst kauft, könnte man im Bedarfsfall auf die Ausrüstung, sei es Technik oder Kostürne, der Kollegen zurückgreifen. Ein Raum in der Stadt, ähnlich dem Kostümfundus des Bezirks in Mainkofen, wäre der große Wunsch der drei Theatergruppen.
Ein wenig enttäuschend fanden die Theatergruppen es, dass sie in dem Kulturbericht der Stadt so gut wie gar keine Erwähnung fanden. Einzig eine Randbemerkung ist zu finden: Landshut als bedeutender Theaterstandort mit "vielen ambitionierten Laien-Theaterbühnen". Bei drei Gruppen, die ihmJ ahr etwa 5000 Besucher anlocken und sich zudem selbst finanzieren ohne Unterstützung der Stadt, sei das ein bisschen wenig, sagt Daniel. "Keiner von uns spielt vor leeren Sälen", sagt auch Dr. Florian Leitl, Theater Konrad. Werbung müsse man dabei kaum machen. Mit ihren unterschiedrlchen Angeboten decken die drei Amateurtheateir nahezu alles ab bis hin zum reinen Dialekttheater, und bieten abseits von Theaterproduktionen ein abwechslungsreiches Programm mit Lesungen, Kleinkunstabenden und Stadtführungen. • Info Wer den Theatern ein Raumangebot machen kann und sonst Interesse daran hat, kann sich melden bei: Hofberg Theater, Gerhard Daniel, www.hofberg-theater.de; Theater Konrad, Dr. Florian Leitl und Petra Woidy-Kellner, www.theaterkonrad.de; Nikola Theater, Reinhart Hoffman und Karl-Heinz Attenkofer, www.theater-nikola.de. Stefanie Platzek
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